26. Juni 2013 | Mit 67 in Rente gehen? Für viele Menschen ist dies unvorstellbar, denn dazu sind die Arbeitsbedingungen, denen sie täglich ausgesetzt sind, zu belastend und krank machend. 47 Prozent von 4895 befragten Beschäftigten glauben nicht, dass sie unter ihren derzeitigen Arbeitsbedingungen bis zur Rente durchhalten. In einzelnen Berufsgruppen sind es noch deutlich mehr.
Zu diesen Ergebnissen kommt eine Repräsentativumfrage aus 2012 zur Ermittlung des DGB-Index Gute Arbeit, die jetzt ausgewertet und veröffentlicht wurde. Der ermittelte Indexwert, die Kennzahl für die Arbeitsqualität aus Sicht der Beschäftigten, liegt bei 61 Punkten und damit im unteren Mittelwert. Als „gut“ haben die Beschäftigten ihre Arbeitsbedingungen nur bei der Frage nach dem Sinn ihrer Arbeit bewertet (80 Punkte). Besonders schlecht steht es um die Arbeitsintensität (46 Punkte). Arbeitshetze und Leistungsdichte nehmen zu. Und das wiederum erschwert es, die Arbeit bis zur Rente zu schaffen.
In Pflegeberufen ist die Arbeit so belastend, dass sich nur noch 20 Prozent der Befragten vorstellen können, unter den derzeitigen Bedingungen bis zur Rente durchzuhalten. Und von allen, die unter Arbeitshetze leiden, glaubt nur ein Drittel, es bis zur Rente zu schaffen. Große Unterschiede gibt es in einzelnen Branchen: Während im Wissenschaftsbereich 65 Prozent davon ausgehen, bis zur Rente arbeiten zu können, sind es im Gastgewerbe nur noch 23 Prozent und bei den Leiharbeitern nur 24 Prozent.
Krank machende Arbeitsbedingungen, Hetze und Stress am Arbeitsplatz machen für viele Menschen ein Arbeiten bis zur Rente unmöglich. Damit aber wird die Rente mit 67 automatisch zur Rentenkürzung. Und selbst um bis 65 Jahre arbeiten zu können, brauchen die Menschen gute und gesunde Arbeitsbedingungen.